Bild: Einblick in den virtuellen Schockraum
Das Thema der Virtual-Reality-Lehre in der medizinischen Ausbildung erhält stetig einen immer höheren Stellenwert. Medizinstudent:innen und medizinischem Fachpersonal wird so die Möglichkeit gegeben, bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit Patient:innen in Kontakt zu treten, die Kommunikation zu erlernen und auch die richtigen Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können, ohne dass echte Patient:innen in Gefahr gebracht werden. Denn Fehler sind, im Gegensatz zur realen Welt, in der virtuellen Welt erlaubt. In der VR können nicht nur einfache, standardisierte Abläufe trainiert werden, sondern auch komplexe Fälle, wie sie oft in der Notaufnahme auftreten. Nach fast zwei Jahren Entwicklung veröffentlichen wir unseren Schockraum mit dem ersten Szenario eines Myokardinfarkts.
Was ist neu?
Unser Schockraum ist realitätsgetreu aufgebaut und mit umfassenden Funktionen ausgestattet. Durch die passende Geräuschkulisse und mithilfe von VR, ist das Gefühl für die Notaufnahme sofort präsent. Die Nutzer:innen verspüren sofort den Druck, mit den lebenswichtigen Maßnahmen zu starten. Zur Ausstattung gehören alle wichtigen diagnostischen Geräte, Medikamente sowie eine Rohrpost, um die Blutproben schnellstmöglich zum Labor zu senden und einen zeitnahen Befund auf das Tablet zu erhalten, um so Entscheidungen über die weiteren Behandlungsmaßnahmen zu treffen.
Bild 1: Pulsüberprüfung mit haptischen Feedback
Bild 2: Herzauskultation mit entsprechenden pathologischen Herztönen
Neu ist auch eine mögliche Auswahl von verschiedenen Patient:innen: von untergewichtigen bis hin zu adipösen Patient:innen, deren Vital- und Laborwerte sich unterscheiden.
Bild: Patientin wird für eine Echographie vorbereitet
In Notfällen gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und wichtige Entscheidungen schnell zu treffen. Daher steht in unserem Schockraum im Vordergrund, den Umgang mit verschiedenen Notfallsituationen realitätsnah zu erlernen.
Bild: Virtuelle Helferin bereitet die Verabreichung von Medikamenten vor
Jede eingeleitete Maßnahme in unserem virtuellen Schockraum bringt eine reale Reaktion der zu behandelnden Person mit sich, da alle Patient:innen durch eine ausgearbeitete Physiologie gesteuert werden.
Bild: Patient stöhnt vor Schmerzen und kann kaum auf die gestellten Fragen antworten
Unser erster veröffentlichter Notfall ist der Myokardinfarkt. Er baut, wie all unsere Lernszenarien, auf der bewährten Lerndidaktik auf: Theorie, Training, Simulation mit anschließender Auswertung.
Des Weiteren können wir unseren VIREED Campus vorstellen, der es ermöglicht, den Schockraum mit mehreren Personen zu betreten und gemeinsam einzelne Notfallpatient:innen zu behandeln und dadurch das Team interdisziplinär in der Kommunikation zu stärken. Hierbei gibt es keine Limitierungen, mit wie vielen Personen der Schockraum betreten werden kann.
Bild: Team Debriefing im virtuellen Campus
Steht kein Team zur Verfügung, kann das Szenario auch autark betreten und erlernt werden, da unsere Szenarien auch weiterhin als Self-Paced Learning System konzipiert sind. Im Behandlungszimmer steht Ihnen dann eine virtuelle Person zur Seite, der Sie Aufgaben optional delegieren können.
Bild: Self-Paced Learning ermöglicht, mit einer virtuellen Person die Kommunikation zu erlernen
Da die richtige Kommunikation in der Medizin entscheidend ist, haben wir einen großen Wert auf die Verständigung gelegt. So können wir die zu behandelnde Person nach ihrem Befinden fragen und beispielweise das OPQRST-Schema anwenden. Die Patient:innen sehen die behandelnde Person an, reagieren mit einer realistischen Mimik und beantworten die Fragen. Ebenfalls kann im Team miteinander gesprochen werden und beispielsweise nach dem Übergabeprotokoll gefragt oder bestimmte Maßnahmen weiterdelegiert werden.
Sollten während des Trainings oder des Debriefings allgemeine Fragen auftauchen, können diese anhand von anatomischen Modellen gemeinsam erarbeitet werden. Hier gibt es die Möglichkeit, einzelne Organe oder Muskeln aus einem Modell herauszunehmen, zu vergrößern oder auch einen Blick in das Innere des Organs zu erhalten, um körperliche Vorgänge noch besser verstehen zu können.
Wo geht die Reise hin?
Innerhalb der nächsten Wochen werden mehrere internistische Notfallszenarien entstehen, sodass zeitnah eine vielseitige Auswahl an Schockraumszenarien zur Verfügung stehen wird. Alle unsere Szenarien werden mit medizinischen Kooperationspartnern aus Universitätskliniken entwickelt.
Was unser neuer Schockraum noch alles kann, zeigen wir Ihnen gern im Rahmen einer Online- oder Live-Präsentation. Schreiben Sie uns gern eine E-Mail an info@vireed.de oder sehen Sie sich direkt unsere Website unter www.vireed.de an.
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